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06.06.2003
 

Man muss nur einen kennen, der einen kennt

Die Heidelberger Band "What4" lieferte den Song "All Behind" für einen Film-Werbespot des TV-Senders

Ralph Strassner, Andy Kiesel und Martin Motnik (Michael Moll ist nicht auf dem Cover) von der Heidelberger Band "What4". Die Formation landete bei ProSieben einen Song, der mittlerweile 71 Mal als Hintergrundmusik für einen Trailer lief. Foto: privat

Von Alexander R. Wenisch

"Thank god I'm a V.I.P.", steht auf Ralph Strassners T-Shirt. Dies ist leicht übertreiben, denn ein Promi ist der Heidelberger Musiker noch nicht. Aber er und seine Band "What4" sind seit diesem Monat einen Schritt weiter gekommen in Sachen Bekanntheit.

Denn Göttin Fortuna hat erheblich mitgemischt in den zurückliegenden Monaten und dafür gesorgt, dass der Song "All Behind" beim Fernsehsender ProSieben landete. Seit einem Monat läuft der Song der Heidelberger Alternative-Band als Trailer, um die "ProSieben-Blockbuster im Juni" bekannt zu machen. 71 Mal war "All Behind" als Hintergrundmusik für Filme wie "Braveheart" mit Mel Gibson, "Red Corner" mit Richard Gere und "The Astronaut's Wife" mit Johnny Depp. Und Strassner ist begeistert: "Es ist grandios, dass unsere Musik so in ganz Deutschland zu hören ist."

Dass es zu dem Deal kam, ist echter Zufall. Der Bassist der Band, Martin Motnik, kannte einen, der einen kannte, der bei ProSieben den Produktmanager kennt. Diesem Mittelsmann hatte Motnik vor einigen Wochen die Promo-CD von "What4" mit fünf eigenen Songs in die Hand gedrückt. Über verschlungene Wege gelangte die Scheibe dorthin, wo sie auf offene Ohren stieß. "Es wurde viel geredet in den letzten Wochen, dass der Fernsehsender unseren Song mitnehmen will. Aber geglaubt habe ich daran erstmal nicht", resümiert der Sänger. Dann vor 14 Tagen: Der Anruf. "Wir produzieren gerade Ihren Song für unseren Werbespot." Die Freude war riesig. Nur als dann "All Behind", ein im Original etwa vier Minuten langer melodischer Alternative-Song, von ProSieben kondensiert wurde auf 40 Sekunden, stellte sich bei Strassner etwas Ernüchterung ein. "Der Trailer ist zwar gut gemacht, aber es ist doch ein seltsames Gefühl, seinen Song dann im Fernsehen zu hören." Mittlerweile hat er an der Band-Promotion aber auch wieder Gefallen gefunden.

Damit ist er nicht alleine. "Die Resonanz von den Zuschauern auf unseren Song war sehr gut", berichtet der Heidelberger. Einige Radiosender haben der Band sogar bereits zugesagt, ihre Single "All Behind" ins Programm mit aufzunehmen. Ein weiterer Schritt zum Durchbruch?

Derzeit sind "What4" - neben Strassner und Motnik: Andy Kiesel (Gitarre) und Michael Moll (Schlagzeug) - auf der Suche nach einem Plattenvertrag. "Das ist derzeit sehr schwer", sagt der Sänger. Ein Jahr lang war die Combo nun von der Bildfläche so gut wie verschwunden, nachdem sie seit ihrer Gründung 1997 sich durch die kompletten Clubs der Region gespielt haben. Zurückgezogen haben sie sich, um eine neue Platte aufzunehmen. "13 Titel sind schon so gut wie fertig", berichtet Strassner. "Die Fans sagen, unsere Musik würde sie an ,Creed' oder ,Nickleback' erinnern. Ich denke unser Sound ist eine zeitgemäßer Alternative. Ich nenne das ,modern rock'", so Strassner. Das gute Dutzend eigener Neukreationen ist fertig im Kasten und muss nur noch abgemischt werden. Dann könnten die Plattenfirmen "What4" einen Vertrag geben.

Und wer weiß: Vielleicht werden einige Agenten der großen Labels auf die Heidelberger aufmerksam. Heute wäre noch einmal Gelegenheit. Fast stündlich läuft "All Behind" auf ProSieben. Vielleicht klappt's dann schneller als erwartet mit dem Ruhm als Musiker - und Strassners T-Shirt-Aufdruck ist mehr als nur ein frommer Wunsch.

 
 
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