Man muss nur einen kennen, der einen kennt
Die Heidelberger Band "What4" lieferte den Song "All
Behind" für einen Film-Werbespot des TV-Senders
Ralph
Strassner, Andy Kiesel und Martin Motnik (Michael Moll ist nicht
auf dem Cover) von der Heidelberger Band "What4". Die
Formation landete bei ProSieben einen Song, der mittlerweile 71
Mal als Hintergrundmusik für einen Trailer lief. Foto: privat
Von Alexander R. Wenisch
"Thank god I'm a V.I.P.", steht auf Ralph Strassners
T-Shirt. Dies ist leicht übertreiben, denn ein Promi ist der
Heidelberger Musiker noch nicht. Aber er und seine Band "What4"
sind seit diesem Monat einen Schritt weiter gekommen in Sachen Bekanntheit.
Denn Göttin Fortuna hat erheblich mitgemischt in den zurückliegenden
Monaten und dafür gesorgt, dass der Song "All Behind"
beim Fernsehsender ProSieben landete. Seit einem Monat läuft
der Song der Heidelberger Alternative-Band als Trailer, um die "ProSieben-Blockbuster
im Juni" bekannt zu machen. 71 Mal war "All Behind"
als Hintergrundmusik für Filme wie "Braveheart" mit
Mel Gibson, "Red Corner" mit Richard Gere und "The
Astronaut's Wife" mit Johnny Depp. Und Strassner ist begeistert:
"Es ist grandios, dass unsere Musik so in ganz Deutschland
zu hören ist."
Dass es zu dem Deal kam, ist echter Zufall. Der Bassist der Band,
Martin Motnik, kannte einen, der einen kannte, der bei ProSieben
den Produktmanager kennt. Diesem Mittelsmann hatte Motnik vor einigen
Wochen die Promo-CD von "What4" mit fünf eigenen
Songs in die Hand gedrückt. Über verschlungene Wege gelangte
die Scheibe dorthin, wo sie auf offene Ohren stieß. "Es
wurde viel geredet in den letzten Wochen, dass der Fernsehsender
unseren Song mitnehmen will. Aber geglaubt habe ich daran erstmal
nicht", resümiert der Sänger. Dann vor 14 Tagen:
Der Anruf. "Wir produzieren gerade Ihren Song für unseren
Werbespot." Die Freude war riesig. Nur als dann "All Behind",
ein im Original etwa vier Minuten langer melodischer Alternative-Song,
von ProSieben kondensiert wurde auf 40 Sekunden, stellte sich bei
Strassner etwas Ernüchterung ein. "Der Trailer ist zwar
gut gemacht, aber es ist doch ein seltsames Gefühl, seinen
Song dann im Fernsehen zu hören." Mittlerweile hat er
an der Band-Promotion aber auch wieder Gefallen gefunden.
Damit ist er nicht alleine. "Die Resonanz von den Zuschauern
auf unseren Song war sehr gut", berichtet der Heidelberger.
Einige Radiosender haben der Band sogar bereits zugesagt, ihre Single
"All Behind" ins Programm mit aufzunehmen. Ein weiterer
Schritt zum Durchbruch?
Derzeit sind "What4" - neben Strassner und Motnik: Andy
Kiesel (Gitarre) und Michael Moll (Schlagzeug) - auf der Suche nach
einem Plattenvertrag. "Das ist derzeit sehr schwer", sagt
der Sänger. Ein Jahr lang war die Combo nun von der Bildfläche
so gut wie verschwunden, nachdem sie seit ihrer Gründung 1997
sich durch die kompletten Clubs der Region gespielt haben. Zurückgezogen
haben sie sich, um eine neue Platte aufzunehmen. "13 Titel
sind schon so gut wie fertig", berichtet Strassner. "Die
Fans sagen, unsere Musik würde sie an ,Creed' oder ,Nickleback'
erinnern. Ich denke unser Sound ist eine zeitgemäßer
Alternative. Ich nenne das ,modern rock'", so Strassner. Das
gute Dutzend eigener Neukreationen ist fertig im Kasten und muss
nur noch abgemischt werden. Dann könnten die Plattenfirmen
"What4" einen Vertrag geben.
Und wer weiß: Vielleicht werden einige Agenten der großen
Labels auf die Heidelberger aufmerksam. Heute wäre noch einmal
Gelegenheit. Fast stündlich läuft "All Behind"
auf ProSieben. Vielleicht klappt's dann schneller als erwartet mit
dem Ruhm als Musiker - und Strassners T-Shirt-Aufdruck ist mehr
als nur ein frommer Wunsch.
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